Was Sie gleich lesen werden, ist möglicherweise der persönlichste Artikel, den ich bisher geschrieben habe. Ich möchte eine Geschichte mit Ihnen teilen, die Ihnen Mut machen soll. Die Ihnen Mut machen soll, sich auf Ihrer Website zu zeigen. Keine Scheu davor zu haben, was jemand denken könnte. Sondern selbstbewusst zu sich zu stehen.
Tanzen.
Tanzen ist eigentlich etwas sehr Natürliches.
Kinder tun es bereits.
Einfach lostanzen. Sich bewegen. Sich ausleben. Unbeschwert. Ohne sich einen Kopf darüber zu machen, was irgendwer denken könnte.
Für Kinder gibt es kein Richtig und Falsch.
Einfach bewegen.
Für Kinder.
Und ich?
Ich – ich stand mit Anfang 30 plötzlich in einem Hiphop-Kurs und fühlte mich manchmal wie gelähmt.
Ja, durch Zufall war ich in einem Hiphop-Kurs gelandet, weil im Kursplan meiner Tanzschule (in der ich bereits Salsa tanze) Jazz Dance stand. Hiphop und ich? Ahahahaha.
Doch ich mochte sofort die Atmosphäre und mein Körper mochte die Bewegungen irgendwie. Und so blieben wir und kamen wieder.
Hiphop also. Hätte ich mir vorher auch nicht träumen lassen.
Einfach machen. Moment, wie bitte?
Ich hatte Spaß an den Choreographien. Richtig Spaß.
Doch die Momente, wenn mein Tanzlehrer sagte: „Das hier ist euer Moment, macht da, was ihr wollt.“ Das waren die schlimmsten. Einfach tanzen? What?
„Wie – einfach machen? Was denn?“
„Und wenn das blöd aussieht?“
„Was sollen denn die anderen denken?“
„Ich will mich nicht blamieren.“
Meine Stimmen im Kopf überschlugen sich.
Und gleichzeitig brüllte eine andere Stimme in meinem Kopf: „Yay!!! Maria!!! Abspacken, hau raus!“
Mein Körper? Fühlte sich an wie ein Gefängnis.
Ich konnte es nicht.
Gelähmt vor lauter Gedanken
Aus Angst, etwas falsch zu machen.
Was kleine Kinder so unbeschwert machen – ich hatte das Gefühl, es nicht zu können.
Bewertet zu werden. Ausgelacht zu werden.
Der ganzen Welt (oder zumindest mal den Anwesenden im Kurs) zu zeigen: Ich bin unfähig. Ich bewege mich zu unbeholfen. Ich kann nicht loslassen. Ich weiß nicht, wie das geht.
Ja, auf gut Deutsch: Ich hatte riesigen Schiss, mich zu blamieren.
Eine ganze Weile ging mir das so.
Noch nicht mal, wenn wir mit geschlossenen Augen tanzen sollten, fühlte ich mich freier.
Die eigene Schere im Kopf
„Be brave enough to be bad at something new.“ Dieses Zitat des Autoren Jon Acuff trug ich gefühlt jede Stunde wie ein Mantra in mir.
Ich wollte nicht aufgeben. Ich hatte Blut geleckt. Ich hatte Spaß. Ich wollte nicht, dass mein Kopf mir im Weg steht.
Und irgendwann wurde mir klar:
In meinem Kopf gab es eine Schere. Eine Schere, die das Tanzen bewertet. Als ob es ein Richtig oder Falsch gäbe.
Natürlich – eine Choreographie zeigt mir die Schritte, die ich tanze. Da kann ich mich vertanzen.
Doch Bewegung? Meinen Körper ausdrücken? Das zu machen, was sich richtig anfühlt?
Wer schreibt mir vor, wie sich mein Körper zu bewegen hat? Wer sollte darüber urteilen?
Niemand, Herrgott nochmal.
Ich selbst war es, die sich bewertete.
Sich ausdrücken – dabei gibt es kein Richtig oder Falsch
Ich glaube, diese Erkenntnis kam mir erst, als ich an meine Website dachte.
Hier glaubte ich auch lange, dass mein Schreibstil einer Richtlinie genügen müsste.
Seriös, ernst, möglichst neutral. Bloß nicht auffallen.
Und wenn Sie meinen Blog schon eine Weile verfolgen, wissen Sie: Das ist vorbei.
Irgendwann hatte ich das Selbstbewusstsein, zu sagen: „Gar nix muss ich. Ich muss niemandem gefallen. Die Kunden, die zu mir passen, fühlen sich von meinem Schreibstil angesprochen.“
Und so muss ich manchmal schlucken, wenn ich mir heute meine, teils unfassbar steifen, ersten Artikel von 2018 durchlese.
Während meine jetzigen Artikel genauso klingen, wie ich auch spreche.
Zeigen Sie sich
Als mir diese Entwicklung klar wurde, ich glaube, in diesem Moment legte ich beim Tanzen einen Schalter um.
Auf einmal war da beim Tanzen dieses Selbstbewusstsein: Das bin ich. So bin ich. Und nicht anders.
Ich lies meine Unsicherheit zu. Konnte sie annehmen. Hatte keine Angst mehr, mich damit zu zeigen.
Ja. Vielleicht tanze ich immer noch vorsichtiger als andere. Doch dann ist es bewusst.
Ich fing an, das Tanzen zu genießen.
Und vielleicht sehen Sie schon die ganze Zeit, wo die Parallele zum Schreiben ist:
Trauen Sie sich.
Zeigen Sie sich.
Verstellen Sie sich nicht.
Ihre potenziellen Kunden dürfen (und sollen!) sehen, wer Sie sind. Und das können sie am besten, wenn Sie so schreiben, wie Sie mit ihnen sprechen.
Es ist Ihr Tanzparkett. Es ist Ihr Tanz.
Natürlich – die Inhalte, die eine Website braucht, die dürfen Sie nicht außer Acht lassen. (Das ist quasi die Choreographie.)
Doch die Oberfläche, wie das alles klingt, das ist Ihr Parkett.
Gönnen Sie dem Kritiker im Kopf eine Pause (oder streicheln Sie dem kleinen Teufelchen auf Ihrer Schulter liebevoll über den Kopf) und schreiben Sie los.
Bei Ihrem eigenen Stil gibt es kein Richtig oder Falsch.
Ich schrieb darüber bereits in einem anderen Blogartikel: Ihren Stil finden Sie nicht.
Der ist in Ihnen.
Sie müssen sich „nur“ trauen, sich damit zu zeigen.
Denn: Diejenigen, denen Ihr Stil nicht zusagt – das sind dann wahrscheinlich nicht die Kunden, mit denen Sie gerne arbeiten möchten.
Und wenn es Ihnen hilft, holen Sie sich jemanden an die Seite, der Sie immer wieder bestärkt und der Ihnen versichert, dass Sie auf dem richtigen Weg sind.
Ich weiß, dass ich mich ohne den Tanzlehrer, den ich habe, nie hätte fallen lassen können. Denn manchmal braucht es einen sicheren Raum. Menschen, die einem vermitteln: „Hey, du machst das gut.“
Wenn Sie sich so jemanden wünschen – und das Gefühl haben, ich könnte dieser Jemand für Sie sein, freue ich mich, Sie als Schreibcoach für Ihre Website-Texte zu begleiten.