„Schreiben Sie, wie Sie sprechen.“ Diesen Tipp haben Sie vielleicht schon mal gehört. Denn wenn sie schreiben, verfallen viele in hochgestochene, steife Formulierungen – Behördensprache eben. Erfahren Sie, wie Sie Schritt für Schritt natürlich schreiben, also schreiben, wie Sie sprechen – und warum Sie das auch unbedingt tun sollten!
Wenn Sie meinen Blog öfter lesen, wissen Sie, dass ich immer wieder dafür plädiere, so zu schreiben, wie Sie sprechen.
Denn dann klingen Ihre Texte natürlicher und lockerer und – das ist für viele Selbstständige wichtig – authentisch und vertrauenswürdig.
Was Sie damit noch erreichen: Ihre Texte werden gerne gelesen.
Weil ich so oft darüber spreche, erkläre ich Ihnen heute, wie das geht, also wie Sie natürlich schreiben.
1. Stellen Sie sich vor, Sie stehen Ihrem Kunden gegenüber
Wenn ich im Coaching mit Kunden an ihren Website-Texten arbeite, gibt es initial oft Stellen, die kompliziert formuliert sind.
Ich frage sie dann immer: „Was wolltest du eigentlich sagen?“
Und dann reden sie los – und ich schreibe Wort für Wort mit.
Dann klingt es meist einfach und verständlich, was auf dem Papier noch so umständlich und steif geschrieben wurde.
Sie können das für sich umsetzen, indem Sie sich vorstellen, dass Sie Ihr Anliegen gerade Ihrem Kunden persönlich erzählen.
Stellen Sie sich vor, er steht vor Ihnen. Oder sitzt am anderen Ende des Telefons.
Was auch immer. Hauptsache, Sie stellen sich die Gesprächssituation bildlich vor.
2. Streichen Sie Wörter und Formulierungen, die Sie im Gespräch nie nutzen würden
Nutzen Sie das Wort „sodann“? Oder sagen Sie „das Thema, welches wir heute behandeln“?
Nein? Dann verzichten Sie auch auf dem Papier darauf! Und nutzen Sie die Worte, die Sie im Sprachgebrauch natürlich verwenden.
Oft verwenden wir beim Schreiben steife Substantivierungen – statt Verben. Eben das tun wir seltener, wenn wir sprechen. Achten Sie also darauf, ob Sie Ihre Texte aktiv formulieren – was dem Sprechen sehr viel näher kommt.
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3. Lesen Sie den fertigen Text laut vor
Wenn Sie überprüfen möchten, ob der fertige Satz oder Text natürlich klingt, lesen Sie ihn laut vor. Denn dann hören Sie, ob er sich nach Ihnen – also natürlich – anhört.
Gesprochene Sprache folgt einer bestimmten Melodie und einem Rhythmus. Wenn beides für Ihren Text passt: Herzlichen Glückwunsch, Ihr Text klingt natürlich.
Das laute Vorlesen gehört zu einem meiner wichtigsten Überarbeitungsschritte. Ich tue das so oft, bis ich nicht mehr stolpere beim Vorlesen.
4. Trauen Sie sich
„Ja, aber klingt das nicht albern?“ werde ich in meinen Seminaren manchmal gefragt. Oft im akademischen Bereich, wie Hochschulen. Zu einfache Formulierungen würden dazu führen, dass man nicht mehr ernst genommen werde. Man nicht mehr kompetent wirke.
Dem ist nicht so.
Eine Studie der Princeton University des Psychologen Daniel M. Oppenheimer von 2005 zeigt deutlich: Jemand, der extrem kompliziert schreibt, wird als weniger intelligent wahrgenommen.
Wenn Sie sich hochgestochen ausdrücken, weil sie als besonders gebildet wahrgenommen werden wollen, erreichen Sie genau das Gegenteil.
Seine Empfehlung: Schreibe so klar und einfach wie du kannst und du wirst sehr viel wahrscheinlicher als intelligent wahrgenommen.
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