Die 5 bewährten Wege, Ihre Persönlichkeit auf Ihrer Website zu zeigen – ganz ohne Video

Ihre Persönlichkeit können Sie nur im Gespräch, am Telefon oder in Videos vermitteln? Fehlanzeige. Gestik und Mimik mal außenvorgelassen – auch auf Ihrer Website können Sie zeigen, wer Sie sind und Ihre Werte vermitteln. Was Sie schreiben und wie, das kann Besuchern einen lebendigen Eindruck geben, wie Sie als Mensch persönlich sind – und so Vertrauen aufbauen, noch bevor sie Sie kennenlernen.

„Wenn ich Interessenten erstmal am Telefon habe, ist es dann immer ganz einfach, weil sie einen Eindruck bekommen, wer ich bin.“

„Ich ‚verkaufe‘ meine Dienstleistung über meine Persönlichkeit und das Live-Erleben in der Interaktion.“

„Meine Website kann maximal neugierig machen. Wenn man mich erstmal live erlebt, überzeuge ich Interessenten.“

Erkennen Sie sich hier wieder?

Unterhalte ich mich mit anderen Solo-Selbstständigen über ihre Websites, sind das die häufigsten Antworten bzw. Zweifel, was eine Website bei der Kundengewinnung überhaupt leisten kann.

Wenige glauben, dass eine Website die eigene Persönlichkeit vermitteln kann, also wie sie „in echt“ sind.

Dabei ist es der Nummer-1-Wunsch der meisten Selbstständigen: sich mit der eigenen Website abheben aus der grauen Masse.

Und Vertrauen aufbauen, noch vor dem Zusammentreffen mit Interessenten.

Ihre Website-Texte können einen lebendigen Eindruck vermitteln

Und – gerade bei Kreativen und Beratern: Sie wollen Kunden anziehen, mit denen die Zusammenarbeit Spaß macht.

Was wäre, wenn ich Ihnen sage, dass Ihre Website so lebhaft sein kann, dass Ihre Besucher ein realistisches Bild bekommen, wer Sie sind?

Und so schon vorab einschätzen können, ob Sie der oder die Richtige sind?

Mehr lesen: 3 sichere Wege, Ihre potenziellen Kunden unaufdringlich von Ihrem Angebot zu überzeugen

In diesem Artikel zeige ich Ihnen fünf leichte Wege, die alle ohne Video und Co. funktionieren.

So … sind Sie neugierig? Dann lassen Sie uns starten.

1. Schreiben Sie, wie Sie sich mit Ihren Kunden unterhalten würden

Ja, eine Website vermittelt den Eindruck einer Person nur „nachgelagert“. Sie ist wie eine Konserve.

Auch Erdbeermarmelade ist so eine Konserve. In ihr fangen sie die Sonnenstrahlen des Sommers ein, wenn sie die Erdbeeren einkochen. (Eine Kundin von mir fand diese Formulierung, ich finde sie so passend! 😊)

Ein frisches Brötchen mit duftender Erdbeermarmelade an einem kalten Wintermorgen … mhm …

An diesem Beispiel sehen Sie: Auch Konserven können ein Gefühl erzeugen, wenn Sie es richtig anstellen.

Schreiben Sie „normal“

Was das für Ihre Website heißt?

Ihre Website sollte so klingen, als würden Sie in eben diesem Moment zu Ihren Lesern sprechen.

Wie das geht?

Stellen Sie sich beim Schreiben vor, Sie würden sich mit Ihrem Kunden unterhalten.

Stellen Sie sich vor, Sie telefonieren miteinander. Fragen Sie sich:

  • Wie würden Sie dann klingen?
  • Was würden Sie sagen?
  • Welche Wörter würden Sie verwenden?

Und? Haben Sie eine Idee, wie sich das anhören würde?

Dann schreiben Sie los.

Fragen Sie sich: Klingt das nach mir?

Ich schreibe übrigens alle meine Texte so. Blogartikel, Kunden-Texte und Co. Ich frage mich immer: Klingt das nach mir? Sage ich das? Klingt das „harmonisch“?

Früher fiel mir das arg schwer. Denn ich hatte Angst, es könnte nicht seriös genug oder zu salopp klingen.

Wissen Sie, was stattdessen passiert ist? Je stringenter ich das mache, desto mehr ziehe ich Kunden an, mit denen die Arbeit Spaß macht.

Mit Sicherheit gibt es Besucher, die die Nase rümpfen bei dem, was sie auf meiner Website lesen. Das ist okay.

Geschmäcker sind nun mal unterschiedlich.

Daran ist nichts verwerflich.

Es klingt „einfach nur“ nach der Person, die es geschrieben hat. Und genau das ist es, was am Anfang ungewohnt ist.

Und doch so viel dafür tut, dass Ihre Website Ihre Persönlichkeit zeigt.

Lesen Sie noch mehr dazu:

2. Zeigen Sie Haltung

Stufe 1 – schreiben wie Sie sprechen – erfordert bereits ein bisschen Umstellung und Umdenken.

Jetzt kommen wir zu einem Weg, auf Ihrer Website Ihre Perösnlichkeit zu zeigen, für den ich persönlich etwas Mut brauchte:

Trauen Sie sich, Stellung zu beziehen.

Was machen Sie anders als alle anderen in Ihrer Branche? Was nervt Sie vielleicht sogar an der Branche, in der Sie tätig sind?

Ich sage es Ihnen … Als „Medienfuzzi“ gibt es da so einiges.

Sei es damals im Studium, die Kommilitonen, die sich furchtbar wichtig nahmen, weil sie ja „irgendwas mit Medien“ machten. Oder als ich noch im öffentlichen Dienst war und mit Agenturen zusammenarbeitete …

Immer diese Agentur-Menschen, die es wahrscheinlich schick fanden, mit Buzzwords um sich zu werfen, von denen ihre Kunden nur die Hälfte verstehen.

Ehrlich, ich fand das so schlimm. Es ärgerte mich und es nervte mich gehörig. (Ich könnte mich da leidenschaftlich in Rage reden …)

Fakt ist, für mich waren das so prägende Erfahrungen, dass ich alles daran setze, „normales Deutsch“ mit meinen Kunden zu sprechen.

Ich möchte vor allem auch gar nicht mit Kunden zusammenarbeiten, die diesen „fancy Agentur-Sprech“ toll finden.

Was hat Sie geprägt?

Verstehen Sie mich nicht falsch – ich habe nichts gegen solche Menschen. Nur: Ich bin so nicht. Vielleicht bin ich auch einfach nur langweilig oder spießig … (Dann stehe ich dazu …)

Und darum stehen auf meiner Über-mich-Seite nun Dinge, die Kunden mir immer wieder rückmelden:

Sie haben keine Ahnung, was „CTA“, „Teaser“ oder „Relaunch“ bedeuten? Müssen Sie auch nicht. Denn ich werfe nicht permanent mit Marketing-Fachbegriffen um mich. (Als ich noch auf der Kunden-Seite saß, fand ich das ehrlich gesagt abwechselnd anstrengend oder einfach nur furchtbar, wenn „Marketingmenschen“ nicht die Sprache ihrer Kunden sprechen können.)

Wahrscheinlich klingt das für Sie gar nicht so aufregend. Für mich war etwas Überwindung nötig, diese Sätze einzufügen und auf „Veröffentlichen“ zu klicken.

Stellung beziehen? Ja bitte!

Und gleichzeitig war ich immens stolz, dass ich „es“ getan hatte: Stellung beziehen. Ich habe klar zum Ausdruck gebracht, was mich so an anderen in meiner Branche nervt.

Und gleichzeitig zeigt es, welcher Typ Mensch ich eben nicht bin. Zwar habe ich ein T-Shirt, auf dem selbstironisch groß und breit der Schriftzug „Medienfuzzi“ prangt – doch genau so einer bin ich eben nicht.

Was ist es in Ihrem Fall?

Was machen Sie so ganz anders als viele andere, die ihr Geld mit etwas Ähnlichem verdienen?

Fragen Sie doch mal Kunden, falls Ihnen auf Anhieb nichts einfällt.

Mit Kunden sprechen ist übrigens eine kleine Wunderwaffe: In den Kopf Ihrer Kunden leuchten: Die Methode, die vielen übersehen

3. Auch, was Sie nicht tun, zählt

„Man kann nicht nicht kommunizieren.“ Hach, dieses Zitat begleitet mich schon seit meinem Studium.

Es stammt vom Kommunikationswissenschaftler Paul Watzlawick und ist eine seiner fünf Grundregeln menschlicher Kommunikation (auch „Axiom“ genannt).

Was es bedeutet, ahnen Sie sicher schon: Mit allem, was wir sagen bzw. tun (oder eben auch nicht), sagen wir etwas aus.

Ich beispielsweise plädiere leidenschaftlich dafür, den lokalen Handel, inhabergeführte Unternehmen und Verlage zu unterstützen.

Wenn ich in meinem Blog Bücher empfehle, verlinke ich darum möglichst nicht zu Amazon, sondern immer zur Seite des Verlags bzw. der Website des lokalen Buchhandels „geniallokal“. (Da ich aber viel englischsprachige Literatur empfehle, geht es leider nicht ganz ohne den gelben Riesen …)

Wenn Sie meinen Blog verfolgen, wird Ihnen dieses Muster irgendwann möglicherweise auffallen. Vielleicht nicht bewusst, aber unbewusst werden Sie denken „Huch, das ist ja gar nicht Amazon.“

(Ich weiß, Amazon ist bequem – ich verurteile niemanden dafür. Oft genug, bestelle ich auch dort, wenn es nicht anders geht …)

Stehen Sie für Ihre Werte ein

Und es gibt noch etwas, was ich nicht tue, weil es zwei meiner wichtigsten Werte widersprechen würde.

Diese sind Respekt und Wertschätzung. (In der siebten und achten Klasse arg gehänselt zu werden, brennt solche Werte gefühlt fürs Leben ein …)

In meinen Coachings oder Workshops werden Sie es darum nie erleben, dass ich irgendwen oder irgendetwas in der Luft zerreiße oder mich lustig mache.

Auch nicht in meinem Blog: Oft nutze ich Negativ-Beispiele, um Tipps zu erklären. Niemals werden Sie es hier lesen, dass ich etwas ins Lächerliche ziehe.

Auch das ist ein Beispiel für etwas, was ich NICHT tue.

Fazit: Was ist es, das Sie NICHT tun? Und warum? Und wie können Sie das auf Ihrer Website zeigen?

4. Werden Sie persönlich

Was glauben Sie, haben die Serie „Sturm der Liebe“, Instantkaffe und „auf den Keller gehen“ gemeinsam?

Ich verrate es Ihnen: Es sind kleine Details, die etwas über die Persönlichkeit eines Menschen verraten. Die einen Eindruck geben, wie jemand privat ist – ohne zu privat zu sein.

Was es mit den eben genannten Dingen auf sich hat, dazu komme ich gleich.

Hier erstmal die Erklärung:

Wenn Sie schon eine Weile selbstständig sind, wissen Sie: Früher reichte es, einfach im Netz präsent zu sein. Doch Sie wissen es auch: Diese Zeiten sind längst vorbei.

Während es früher als professionell galt, möglichst „unantastbar“ zu sein, hat sich dieser „Trend“ längst umgekehrt. Menschen möchten wissen, wie jemand wirklich ist.

Sympathie ist ein wichtiges Kriterium für die Entscheidung

Und noch etwas kommt hier zum Tragen …

Sie wissen selbst: Was Sie tun, ist nicht einzigartig. Neben Ihnen gibt es noch tausende andere Designer, Coaches, Mediatoren, Softwareanbieter …

Das Problem daran ist: Ihre Kunden sind Laien – sie verstehen nicht, was den Unterschied zwischen Ihnen und Ihren Mitbewerbern ausmacht.

Wenn alles tausendfach da ist, dann ziehen wir andere Entscheidungskriterien heran, auf die wir uns stützen.

Und ob Sie es nun wahrhaben möchten oder nicht: Sympathie wird immer stärker zu einem Entscheidungskriterium bei Kreativen und Beratern.

Und interessanterweise werden uns Menschen eher sympathisch, wenn sie uns ähnlich sind.

Machen Sie „Identifikationsangebote

Darum ist eine gute Idee, kleine „Identifikationsangebote“ auf Ihrer Website zu machen, also einen kleinen Eindruck davon zu geben, wie Sie so als „echter Mensch“ sind.

Sie werden gleich sehen: Das sind ganz normale Dinge, nichts Außergewöhnliches.

Das können verschiedene Sachen sein:

  • Serien, die Sie mögen: Eine meiner Kundinnen liebt zum Beispiel „Sturm der Liebe“ – obwohl sie ganz und gar nicht dem Durchschnittsalter des typischen Fans entspricht.
  • Kleine Macken: Ich kann keinen Kaffee kochen und trinke deswegen Instantkaffee im Büro (der mir auch noch wirklich schmeckt).
  • Regionale Besonderheiten: Einer meiner Kunden lebt bei Bamberg, im schönen Franken. Dort sagen die Einheimischen „auf den Keller gehen“, wenn sie in den Biergarten gehen.
  • Hobbys: Einer meiner Kunden hat drei Räder im Keller stehen (ein Mountainbike, eins für die Stadt, ein Rennrad).

Seien Sie „normal“

Solche kleinen Details auf der Website zeigen: „Ich bin ganz normal“ und bieten Gesprächsstoff. Gerade, wenn Sie sich an lokale Kunden richten, wie der Handwerker aus Bamberg, heben Sie sich von Ihren Konkurrenten schlagartig ab, weil sie eben nicht in dem Einheitsbrei austauschbarer Marketing-Phrasen untergehen.

Ich sage nicht, dass Sie private Details ausplaudern sollen, die Sie sonst nur engsten Freunden anvertrauen. Kleine charmante Persönlichkeitszüge machen oft schon einen großen Unterschied.

Mehr dazu:

5. Kleine Details auf Fotos

Auch Fotos können winzige Details Ihrer Persönlichkeit verraten. Das muss nicht zwingend auf der Website sein. Auch Facebook oder LinkedIn eignen sich dafür.

Wenn Sie mir auf Facebook folgen, sehen Sie regelmäßig Fotos meines Schreibtisches:

Testumgebung aktiviert!
Testumgebung aktiviert!
Testumgebung aktiviert!

Und da steht sie jedes Mal: meine heißgeliebteTasse mit einem Bulli und dem spanischen Zitat „Disfruta el mundo sin limites“ („Genieße das Leben ohne Grenzen“).

Und ja, in den letzten Monaten „traue“ ich mich, mich immer mehr so zu zeigen, wie ich bin.

Und darum durfte auch mein geliebtes Abbey-Road-T-Shirt jetzt mal vor die Kamera:

(Und das liebe ich nicht nur wegen der Disney-Figuren. 😉)

Was sind Details auf Ihrem Schreibtisch, die typisch für Sie sind? Und wie könnten Sie die auf Ihrer Website einbinden?

Fazit

Möchten Sie Vertrauen aufbauen, noch bevor Interessenten Sie kennenlernen, zeigen Sie, wer und wie Sie sind.

Nutzen Sie die Möglichkeiten, die Ihre Website Ihnen bietet – und erleichtern Sie es Ihren Besuchern, sich ein Bild von Ihnen zu machen.

Trauen Sie sich, lockerer zu schreiben und Stellung zu beziehen und geben Sie einen kleinen Eindruck, wer Sie persönlich sind.

Sie werden sehen, dass Sie sich so schlagartig aus dem langweiligen Einheitsbrei Ihrer Mitbewerber abheben.

Was Sie jetzt tun können

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